Liebe Juliette,

Dein Bruder Jules hat mich in die päpstliche Antikammer eingeschleust. Er verkleidete sich als übergewichtige Rüstung, während ich mich mit falschem Bart und Bastrock über dem Hut im Vorhang versteckte. Ich passte mit meinem Gardemass perfekt in die Heilige Gardine. So blieben wir unentdeckt und bekamen einige brisante Audienzen mit!

dein Geheimnisträger,

Franz

Liebe Ingrid,

Mit Paula bin ich per Anhalter in nur einer Woche von St. Tropez bis Malaga gekommen. Alles auf dem Seeweg von Strand zu Strand. Paulas Bikini ist das ideale Bootsstopp-Tenü und der Sternenball war unser Glücksbringer. Selbst Fido mussten wir nie zurück lassen. Er liebt Wasserschifahren und liess sich am Seil hinten nachziehen.

Wind im Haar, ahoi!

dein Franz

Liebe Bettina,

Sydney hat dieses Jahr beim Mauerrock-Seerosensegeln in Scanno höchste Stilnoten erhalten und eine der besten Weiten erreicht. Dilara dagegen fand mit ihrem selbst gestickten Rock zwar das Lob der Jury, doch sie plumpste viel zu verkrampft über die Mauer und konnte auch nicht so lange unter Wasser bleiben, obwohl sie extra einen Tauchtopf ausprobierte. Leider funktionierte das Ding nicht.

trotzdem froh,

dein Franz

Liebe Sonja,

Für einmal bin ich auf Gruppenreise am Vierwaldstättersee. Weil wir total frei sind in der Wahl der persönlichen Sportaktivität, mache ich natürlich Ausdruckstanz. Die Stimmung ist einfach irrsinnig lässig und die Dynamik extrem toll: Wir haben uns sofort alle über unseren Modegeschmack gefunden, obwohl sich niemand vorher kannte! Das Erinnerungsfoto werde ich nie vergessen.

dein ausgeflippter Reisefreund,

Franz

Liebe Lorena,

Nach den Wirren in Island bat ich meine Freundin Kayla, mich aus dem Vulkanstaub herauszuholen. Sie holte mich mit ihrer bewaffneten Clique ab und wir schlugen uns zu Fuss bis zum Hafen durch. Unterwegs gab es Gelegenheit zur Auffrischung meiner Uzi-Kenntnisse. Ich gebe zu, dass ich einige weisse Sockenpaare als Souvenirs vom unvergesslichen Marsch behalten habe.

Hopplahopp,

dein Franz

Hei Jördis!

Du musst auch zum Pöbeltag nach Reykjavik kommen! Nach 10 Mal begreife ich langsam die wichtigsten Regeln. Wer den Jungen mit der Melone fängt, kriegt ein Jahr lang den grünen Schirm und die Fliege samt Privilegien. Wenn aber ein Trompeter sich umdreht und ins Horn bläst, bevor du seine Mütze hast, darf er sie behalten. Alle Kranzsieger der Vorjahre erkennst du an der Glitzerbrille.

Sälisäli,

dein Franz

Liebe Frieda,

Kennst du fitte Knaben, die mit mir eine vergessene Sportart wieder aufleben lassen? Das Leiterbaum-Hornussen wird in zwei Teams von 34 Herren gespielt, die sich vis-à-vis je auf einem Obstbaum positionieren. Dann werden Äpfel geworfen. Die Taschenuhren dienen als Schleuder. Wer getroffen wird und herunter fällt, scheidet aus. Gewonnen hat aber die Mannschaft, die nach dem Wettkampf mehr Obst im Korb hat.

alles klar?

dein Sportsfranz

Teure Tabea,

Trudi Hütchen ist ein Teufelsweib! Allein ihre Figur - dazu muss ich dir ja nichts sagen. Am Wochenende spielten wir zwei wieder einmal mit den Flugzeugen in Trudis Garten. Natürlich war sie der Pilot, ich ihr flight attendant. Am Abend versorgten wir die Flieger im Häuschen und legten unsere Schlafsäcke auf der Fahrbahn aus.

gut ausgeruht grüsst dich,

Franz

Meine Mimi,

Bei Ferdy in Hongkong war es lustig. Obwohl: Er ist ein fieser Asiatenplager und Abkassierer. Aber auch ein Wahnsinnsblender! So schafft er es, dass die Einheimischen scharenweise in sein Pseudo-Chalet kommen. Dort schlucken sie Käsefondue und Weisswein, obwohl sie beides gar nicht vertragen. Beim Abschied herzen sie Ferdy trotz Bauch- und Kopfweh und kommen immer wieder. Kannst du mir erklären, wieso?

Verwirrt,

Franz

Mais non, ma chère Manon!

Du hättest auch in Gstaad sein sollen! Im "Chalet des étoiles" trat ein fescher junger Mann auf, der sich Johnny nennt. Er spielt schlecht Gitarre, hat aber das Selbstvertrauen eines Titanen und weiss genau, was er will. Er vertraut voll auf seinen Friseur und die Beinarbeit à la "Back to Elvis". Vielleicht trifft er mit seiner Retro-Masche tatsächlich den Nerv der Zehner-Jahre. Wäre nett, oder?

dein Franz, tosender Talentscout