Meine Manuela,

In Porto traf ich auf ein Glas Wein Jorge und Joao. Beide sind jetzt Aktionskünstler. Wir haben uns zu dritt vor einem Jumbo-Abzug des berühmten «tres amigos»-Plakats von Michel Waldmann aufgestellt. Die Serviertochter knipste uns ab, die Postkarte davon ist im Druck. Nun hoffen wir, dass wir bald Nachahmer finden, und dass sich durch die kettenbriefartige Fortsetzung des Posier-Reigens ein oller Coiffeurspiegeleffekt ergibt.

so long!

dein Franz

Liebe Franziska,

Natürlich, du hast Recht. Fasnacht ausserhalb der traditionellen Fasnachtstage geht gar nicht. Aber irgendwann müssen diese Bajasse ja auch üben, oder? Und falls es dich auch freut: Die armen Globis wurden überall für ihr schreckliches Pfeifen auf offener Strasse mit Eiern, Orangen und Tomaten beworfen.

voller Mitleid,

dein Franz

Liebe Wilhelmine,

Jetzt hat das Diktatorendomino auch Deutschland erreicht. In Berlin klettern die Idioten auf alles, was abhebt. Sie fordern den sofortigen Rücktritt des Kaisers und die unverzügliche Freiheit. Einige Demonstranten zucken dabei so lustig mit dem gestreckten Arm, dass man meinen könnte, die Bewegung sei genetisch vererbbar. Der Gipfel: Einer der Affen hat der schönen Kirche den Spitz abgerissen.

kopfschüttelnd,

dein treu monarchistischer Franz

Liebe Amandla,

Weil die nichtfliegenden Vögel durch alle Schutzkategorien fallen, wird das Straussenfarmwesen leider durch Tierschutzorganisationen vernachlässigt. Sie stecken einfach den Kopf in den Sand. Mit Bill und Harry habe ich deshalb gehandelt und drei für die Küche bestimmten Strausse befreit. Wir verkleideten uns als Vertreter von Samthemden und konnten so das Gatter öffnen. Als die Wärter unsere Absicht bemerkten, waren wir schon über alle Berge.

wie der Wind grüsst,

dein Franz

Liebe Jenny,

Zum Glück gibts Eve's Saloon! Nach meinem kolossalen Kater von heute morgen habe ich mir von Milou und Funny das ganze Programm machen lassen: Damenschuhe, Bondage, Dentalhygiene, brasilanisches Wachspack und das Beste zum Schluss, die Abreibung mit dem trockenen Handtuch! Jetzt fühle ich mich wunderschön.

Herzlich,

dein Franz

Liebe Silvana,

Ich versuche in den Wäldern von Lausanne im Spiel mit Buben mein seelisches Gleichgewicht wieder zu finden. Ich engagiere mich als Freiwilliger und zeige den Jungs, wie man mit einfachsten Dingen in der Natur Spass haben kann. Wenn mal einer nicht folgt, verjage ich ihn mit dem Brätelstecken.

Heirassa!

Franz

Liebe Tomma,

Henry ist mit gemischten Gefühlen ins Januarloch gehüpft, denn 2011 ist in Granada ein Heiratsjahr. Das heisst viel Stress für ihn und seinen Gitarristen Jorge. Auf dem Sacro Monte herrscht ein heilloser Frauenüberfluss und der Werbewettbewerb der Brautkonkurrentinnen ist hoch reglementiert. Erlaubt sind nur Frisuren, Rockmuster und laszive Tanzposen. Henry hat sich noch nicht entschieden.

solidarisch,

dein Franz

Ciao Carla,

Ich bin schon wieder mitten in der Arbeit, es gibt ja so viel zu tun. Bei Onkel Albert halfen wir im gefrorenen Boden Winterfrüchte hacken. Der glatte Kerl versteckte für uns einige goldene Bölen im Gebüsch. Wir suchten sie gern und zielten dann damit stundenlang auf Nachbars Zaun. Ei, war das ein Spass!

nur ganz wenig zerkrazt im Gesicht,

Franz

Liebe Hilda,

Silvester in Colorado war grossartig. Ich spielte wieder mit den Harrys zum Tanz auf, zwei Nächte und zwei Tage am Stück! Brad fielen am Bärtelitag zwar fast die Augen zu, aber das Volk tanzte immer weiter wie wild. Und wir sehen doch alle noch recht frisch aus, nicht?

Viel Glück im 2011 wünscht

dein treuer Franz

Meine Grazia!

Die Krippenspiel-Performance von Belle in Wildesheim musst du dir unbedingt noch ansehen, wenn du kannst. Die Gute ist einfach goldig: Sie hat noch keines ihrer Geschenke ausgepackt und hat sich wieder ein sagenhaftes Festtagskleid geschneidert. Das Puppentheater ist grandios. Ich verrate dir aber nicht, ob das Nilpferd, der Ottofant oder das Jesuskind gewinnt...

Guten Rutsch!

Franz